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Muslimische Bestattung: Grabschmuck Islam, Sarg & Grab

Der Islam hat seine eigenen Traditionen und Riten. Diese sind nicht deckungsgleich mit der christlichen Tradition, die Deutschland geprägt hat. Daher unterscheiden sich auch die Bestattungen nach deutscher Rechtsprechung und solche, die nach den Vorgaben des Islam durchgeführt werden. Lange Zeit konnten muslimische Bestattungen auf deutschen Friedhöfen nicht den religiösen Vorgaben des Islam entsprechend durchgeführt werden. Durch die wachsende Zahl muslimischer Bürger vollzieht sich jedoch ein Wandel in der Bestattungsgesetzgebung, so dass viele Friedhöfe heute Bestattungen nach den Riten des Islam anbieten.

Rechtliche Schwierigkeiten bei der Bestattung im Islam

Die deutschen Friedhofsgesetze, die jedes Bundesland beschließt, beinhalten die seit Einführung der Bestattungsgesetzgebung gültige Sargpflicht. Jeder Verstorbene muss in Deutschland in einem Sarg bestattet werden. Selbst bei der Kremation wird ein Sarg notwendig, denn nur in diesem darf die Einäscherung durchgeführt werden. Im Anschluss darf die Beisetzung der Asche in einer Urne erfolgen. Die Sargpflicht widerspricht der muslimischen Tradition. Bei Bestattungen im Islam ist es traditionell üblich, die Verstorbenen nach einer rituellen Waschung in einem Leinentuch zu bestatten. Statt den Leichnam wie im christlichen geprägten deutschen Kulturraum in einem Sarg beizusetzen oder eine Urne für die Bestattung der Asche des Verstorbenen zu nutzen, findet im Islam die Beisetzung eines Verstorbenen in einem Leinentuch statt. Dieser wird seitlich mit dem Blick nach Mekka in das Erdgrab gelegt. Zudem sollen Verstorbene möglichst am Tag des Todes bestattet werden, das Deutsche Recht sieht eine Mindestwartezeit von 48 Stunden vor.

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Auswege für die Durchführung muslimischer Bestattungen

Lange Zeit war es bei Muslimen, die in Deutschland seit Jahrzehnten lebten, überwiegend üblich, nach dem Tod in das Heimatland gebracht zu werden, da dort eine traditionelle Bestattung möglich war. Inzwischen wurden immer mehr Nachkommen bereits in Deutschland geboren. Sie haben oft keinen Bezug mehr zu den Heimatländern ihrer Verwandten. Und trotzdem ist der Islam ein wichtiger Teil ihres Lebens. Daher möchten sie auf traditionelle Weise in Deutschland bestattet werden. In einigen Orten in Deutschland wurden die Regelungen für muslimische Bestattungen inzwischen geändert. In Berlin ist es beispielsweise mittlerweile möglich, Verstorbene im Leinentuch zu bestatten.

Muslimische Bestatter

Aufgrund der stetig wachsenden Nachfrage nach traditionell muslimisch durchgeführten Bestattungen wächst auch die Anzahl der Anbieter solcher Bestattungen. Meist haben sich Bestatter auf muslimische Bestattungen spezialisiert. Überwiegend sind diese Bestatter selbst Muslime und kennen daher die religiösen Traditionen. Lange Zeit waren diese Bestattungsunternehmen auf Überführungen der Verstorbenen in das Ausland spezialisiert. Inzwischen werden auch muslimische Bestattungen auf deutschen Friedhöfen angeboten. Viele Friedhöfe haben bereits spezielle muslimische Grabfelder eingerichtet oder planen dies für die nahe Zukunft.

Weitere hilfreiche Informationen:

- Informationen zu den Kosten von Grabstellen.

- Nützliche Tipps zum Thema Hinterbliebenenrente.

- Hinweise zur Sozialbestattung.

Bildquelle: © Dieter Schütz / pixelio.de